Nachwehen

Veröffentlicht auf von yerushalayimshelzahav

Nun bin ich seit einem Monat wieder in deutschen Landen, Jerusalem wirkt weit weg, aber in den vergangenen Wochen bin ich doch noch verschiedene Male auf meine Zeit im Heiligen Land gestoßen worden:

Beim Anschauen eines Buches über das Heilige Land kannte ich, logischerweise, viele Stätten aus eigener Anschauung.

Ein anderes Mal sah ich ein Bild vom Vorhof der Grabeskirche, dies war so vertraut.

Mit der Verbindung besuchten wir einen Alten Herrn, der Zisterzienser ist. Hier konnte ich wieder am monastischen Stundengebet teilnehmen, das bei Zisterziensern etwas schlichter gehalten ist.

Bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung über den arabischen Frühling sprachen wir auch über Palästinenser und Israel.

All dies sehe und höre ich jetzt aus ganz anderer Perspektive.

Um das Fehlen eines Klosters „nebenan“ zu kompensieren, eignet sich die Übertragung des Chorgebetes aus der Erzabtei St. Ottilien (http://www.erzabtei.de/erzabteilive).

Gemeindemessen haben viel Gesang, auch viele Lieder, die nur bedingt zur Liturgie passen, fällt mir nun auf, da ich lange Zeit anderes erlebt habe. Auch die Nachlässigkeiten, die mit den sog. „pastoralen“ Notwendigkeiten begründet werden, fallen mir noch mehr auf, sodass ich mich dort nicht mehr heimisch fühle.

Im Prinzip alle, darunter viele, von denen ich es nicht erwarte, mit denen ich über meine ökumenischen Erfahrungen aus Jerusalem rede, bringen zum Ausdruck, dass sie „Kuschelökumene“ als wenig sinnvoll und unzeitgemäß erachten.

Außerdem ist es in Deutschland viel länger hell, daran habe ich mich immer noch nicht wieder gewöhnt.

 

Nun ist der Blog wohl an seinem Ende angelangt. Ich studiere in Bonn weiter, bin in den alten Kreisen zu finden, lebe mein Studentenleben. Allerdings habe ich auf Vieles einen anderen Blick bekommen; ich weiß, dass es so, wie es hier ist, nicht selbstverständlich ist, dass Einiges besser, Vieles aber auch schlechter sein kann.

Der Blog hat mir geholfen, meine Erlebnisse festzuhalten und zu teilen. Meine Sinne für das Nicht-Normale sind geschärft worden - oft denke ich in diesen Tagen noch, wenn ich etwas Schönes oder Außergewöhnliches erlebe, ich müsse es in den Blog schreiben.

Es hat mir Freude gemacht, den Blog zu schreiben (128 Seiten) und Euch, lieben Lesern, durch viele kleine Erlebnisse zwischendurch, die ich festgehalten habe, hoffentlich einen Eindruck vom Heiligen Land, von Jerusalem, vom Studienprogramm und von den Gedanken eines katholischen Theologiestudenten heute zu geben.

 

In den nächsten zwei Monaten werde ich zwei Mal in Bonn vor Publikum von meinen Erlebnissen berichten und dabei natürlich auch Fotos (insgesamt habe ich 4647) zeigen, wer interessiert ist, möge sich melden.


Adieu!

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post